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Mittwoch, 28. September 2011

Coco de Mer - Salzseife (Seife Nr. 24)

Die Vorstellung pfundweise Salz in eine Seife zu kippen und trotzdem eine gute Seife zu bekommen, hat mich fasziniert, seit ich mit dem Seifensieden angefangen habe. Jetzt hat es aber doch bis letzten Freitag gedauert, bis ich endlich einmal eine Salzseife fabriziert habe.
Ich wollte es schön luxuriös. Deshalb habe ich mir dieses Rezept zurecht gebastelt:


200g Olivenöl
100g Rapsöl
100g Sheabutter
200g Kokosfett
Lauge berechnet auf  3%ÜF
20g kosmetisches Arganöl und 10g Jojoba zum Überfetten, das erhöht die ÜF auf 8%
200g Wasser
Gefärbt mit: Grünblau und Blaupaste
Beduftet mit PÖ: Torso
Und natürlich 600g feines Meersalz


Der Seifenleim war richtig schön unkompliziert. Nach Zugabe der Lauge habe ich mit dem Stabmixer erst gerührt, bis alles homogen war. Dann erst habe ich das Jojoba- und das Arganöl in die Seife gekippt, beduftet und gefärbt, das Salz zugegeben und noch etwas weitergerührt. Ich wollte bloß ein bisschen Blau und ein bisschen grün, wie Meer eben, keine kräftigen Farben.  Die Seifen haben sich ganz gut ausformen lassen und sind schön glatt, aber noch erstaunlich weich. Sie duften ganz hervorragend nach "Torso".






Ich bin schon sehr gespannt auf das Waschgefühl.


Und hier noch ein kleiner Nachtrag zu meiner Honsei Oliso-Seife. Den Seifenleim, der nicht mehr in die Blockform gepasst hat, habe ich in Blütenformen gegossen. 




Diese Einzelstücke haben nicht gegelt, aber sie sind jetzt auch nicht heller als die Stücke vom Block. Alle sind inzwischen beige mit zarten Kakaoschlieren - und das bei der schwarzbraunen Lauge. Ich verstehe es nicht, aber sie gefallen mir gut (wahrscheinlich war die Macht mit ihnen).


miscellanea

Dienstag, 27. September 2011

Reste sind doch das Beste (Seifen Nr. 25 und 26)

Ich weiß, ich weiß, der Spruch stammt von einer großen Buchhandelskette, aber er passt hier einfach so gut. Ich hatte so viele schöne bunte Seifenreste gesammelt und wollte sie zu etwas Schönem verarbeiten. Und Moppelinas Seifensahne mit bunten Seifenspänen aus dem NSF hat mir so gut gefallen, dass ich meine bunten Reste zusammengesucht und am Samstag auch solche Seifen produziert habe. Die Whipped habe ich im Prinzip ganz so gemacht, wie von Moppelina beschrieben:


620g Palmfett
310g Kokosfett
70g Olivenöl


Die Lauge habe ich schon am Freitag Abend angerührt und auf 0% ÜF berechnet. Nachdem ich sie in die geschlagenen Fette gerührt hatte, habe ich noch 60g Jojobaöl dazugegossen, um eine Überfettung von 6-7% zu bekommen. Beduftet ist das Ganze mit PÖ Torso.

Der Leim hat für zwei Seifen gereicht. In den einen Block kamen nur die ganz bunten Schnipsel. In den anderen habe ich abwechselnd Streifen meiner Zisiseife, die vom Zuschneiden übrig waren und die ich eingeweicht hatte, und Seifensahne geschichtet.  
Die beiden Seifen sehen so aus, wie ich sie mir vorgestellt habe. Ich hoffe aber, sie sind stabil und brechen nicht. Denn da sie nicht gelen durften, wegen der Whipped, könnte es sein, dass die Einleger und Schnipsel sich nicht richtig mit dem weißen Seifenleim verbunden haben. Die bunten Schnipsel hätte ich in die Seifensahne rühren können, aber ich wollte nicht, dass sie zu klein werden. Deshalb habe ich auch diese Seife geschichtet. Das könnte sie instabil machen. Jedenfalls geht die etwas rustikale Optik klar auf das Konto der Schichtmethode.

Hier die Seife mit den orangefarbenen Einlegern ...



... und hier die mit den bunten Schnipseln:




Mal sehen, ob die Seifen auch schwimmen können.
Und sollte sich tatsächlich jemand fragen, wo denn Seife Nr. 24 abgeblieben ist - die kommt im nächsten Post.

miscellanea

Wenn der Paketbote zweimal klingelt, ...

... dann bringt er meinen Gewinn beim Blog-Geburtstags-Blog-Candy (was für ein Wort!) von Seifenpfote. Dann biegt am Samstag ein Riesenlaster um die Ecke in den Hof und lädt eine Palette mit einem ebenso riesigen Paket aus, das dann gerade noch in den Aufzug passt und von zwei starken Männern zu unserer Tür bugsiert werden muss. Das bedeutet dann auch, drei Stunden genüsslichen Auspackens, begleitet von diversen Ahs und Ohs, und Kaffeekochen und Kuchen bereitstellen, weil die versammelten Nachbarn auch alle den Inhalt des Pakets bewundern wollen und verköstigt werden müssen, ebenso wie die beiden Postler, die natürlich für die Schlepperei entschädigt werden wollen und dringend wissen müssen, was sie denn so mühselig herbeigeschleppt haben. Das heißt dann auch, dass ein Zimmer der Nachbarwohnung angemietet werden muss, um die Leckereien und Seifen zu horten, bis sie zu gegebener Zeit ihrer Bestimmung zugeführt werden. Was für ein schöner Samstag.
Hier ein paar Bilderchen meiner Schätze:


Leckere selbstgemachte Marmelade, Senf, Chutney, Likör ...


... Körperbutter, Salzseife, Vickyseife  - und Putzi. Ich wusste gar nicht, dass Putzseife so gut riechen kann.



Vielen Dank, Andrea.

miscellanea

Samstag, 24. September 2011

Honsei Oliso? oder Olive - Sole - Seide - Honig (Seife Nr. 23)

In meiner Seifenkiste habe ich noch schönes dunkelgrünes Olivenöl (gerade noch 890g) gefunden, und weil ich schon lange eine Seife mit Olivenöl als einzigem Fett machen wollte, habe ich mich am Dienstag der Seifensucht hingegeben.
Aber ich kann nun mal das Experimentieren nicht lassen. Und eine reine, ungefärbte, unbeduftete Olivenölseife erschien mir zu langweilig (von Meister Yodahs Weisheit trennen mich Welten). Seide habe ich noch nie verarbeitet, Seide musste also auch in die Seife und zwar ein tüchtiger Fetzen: Sechs Zentimeter über die ganzen 90 Zentimeter Stoffbreite. Dazu noch Lauge aus gesättigter Sole und vier dicke Löffel voller Honig. Der Honig löst sich aber nicht so wirklich gut im kalten Olivenöl, und deshalb habe ich ihn gleich in das Salzwasser für die Lauge gemischt und dann das NaOH dazugetan und dann die Seidenfetzchen ... (Das ist eine dramatische Pause, bitte nicht umschalten!) ... und die Lauge wurde dunkelbraun (ungefähr so wie verbrannte Zwiebeln), fast schwarz und sie begann, sagen wir mal, nicht medizinisch zu riechen, aber auch nicht wirklich unangenehmer als frischer Kompost. Und sie ist zwar heiß geworden, aber auch nicht mehr als üblich (manche Komposthaufen werden wärmer).
Da ich meinen wagemutigen Tag hatte (und nicht Meister Yodahs weise Selbstbeschränkung) habe ich beschlossen, die schwarzbraune Lauge zu benutzen. Sie wurde durch ein Sieb in das Olivenöl gekippt,  und dann wurde gerührt und gerührt und gerührt ... Irgendwann hat es mir dann gereicht und ich habe beschlossen, dass Pudding auch mal dünner ausfallen darf. Da habe ich von dem recht schokoladedunklen Seifenleim etwas abgenommen und mit einem Esslöffel Kakao gefärbt. Der Unterschied zum ungefärbten Teil war marginal. Trotzdem habe ich topfmarmoriert und ab damit in die Kiste und ins Warme. Da es sich um eine Soleseife handelt, habe ich mich mit dem Ausformen und Schneiden beeilt. Aber die Seife war noch sehr weich und ist bis jetzt nicht sehr viel härter geworden. Es ist überhaupt ein wunderliches Seifchen: Beim Ausformen hatte es ein schönes Milchschokoladebraun, aber jedes Mal, wenn ich in die Schachtel geschaut habe, schienen mir die Stücke wieder etwas heller. Keine optische Täuschung: Jetzt sind die Stücke butterkaramellfarben mit zarten Kakaostreifen. Wenn ich morgen schaue, werden mich dann Albinoseifen anblicken? Wer weiß.




Einen Teil der Seife habe ich in breitere Stücke geschnitten und diese dann halbiert. Die Stückchen sind hübsch und sehr handlich geworden.




Ich weiß nur nicht, wie ich sie nennen soll, vielleicht Oseihoso (Das ist nicht die Abkürzung für "Ollis Seidenhose steht offen"!) oder Seiso-Oho (laputisch für: Honigsüße Schöne, die seidigen Schrittes dem Meer entsteigt und erbleicht). Vielleicht hat ja jemand einen bodenständigeren Vorschlag für mich. Ich meine, auch eine Seife muss mit ihrem Namen leben, äh, waschen und schäumen können.


miscellanea

Freitag, 16. September 2011

Brennendes Herz und Rosenbeet (Seifen Nr. 21 und 22)

Am Donnerstag abend habe ich noch zwei Seifen produziert. Ich wollte gerne stark kontrastierende Farben (in schrillen Kombinationen), ja warum nicht, ausprobieren und bin auf Grünblau, Blaupaste und Brilliantrosa und Rot verfallen. Folgendes Rezept habe ich damit gefärbt:


500g Kokosfett
250g Palmfett
140g Kakaobutter
10g Bienenwachs
200g Erdnussöl
200g Rapsöl
350g Olivenöl
150g Mandelöl
Geplante ÜF 5-6%
Beduftet mit PÖ: Herbs Ex und Kräuterwiese
Gefärbt mit: Grünblau, Blaupaste, Brilliantrosa und Rot
Zwei x 320g Wasser mit je zwei Esslöffeln Meersalz für die Lauge


Wie aus der Angabe für die Wassermenge zu erkennen, habe ich den Seifenleim für zwei Seifen geteilt. Ein Teil duftet nach Herbs Ex, der andere nach Kräuterwiese (hmm, lecker, lecker, alle beide). Da ich beim letzten Mal feststellen musste, dass Blaupaste doch recht farbkräftig ist, habe ich dieses Mal für die Seife in der Blockform weniger genommen, mit dem Effekt, dass es nur mehr als blasses Zartlila durch die Seife geistert und zwischen Grünblau und Brilliantrosa ein Mauerblümchendasein fristet. Trotzdem bin ich mit dem Brennenden Herz ganz zufrieden, und die Seife riecht so gut nach Herbs Ex!








Für das Rosenbeet kamen Grünblau, Blaupaste - wieder höher dosiert - und Rot zum Einsatz. Die Seife duftet nicht nach Rosen, sondern nach dem PÖ Kräuterbeet. Von einem Untergrund aus Blau und Grün sollten sich zartrote Rosen abheben. So war es geplant. Ich musste leider feststellen, dass meine bildhauerischen Fähigkeiten dem Sujet in keiner Weise angemessen sind, wie sich auf den Bildern unschwer feststellen lässt.






Besonders ansprechend finde ich dieses Mal die zarte Farbe des ungefärbten Seifenleims. Schade, dass er wahrscheinlich nachdunkeln wird:




Aus den Resten beider Seifenleime habe ich noch Miniguglhupfe gegossen. Die werde ich irgendwann noch mit Seifensahne verzieren:




Wenn man allerdings ganz zufällig an den Rosenbeet-Seifen vorbeigeht und gerade nicht an Rosen denkt und aus dem Augenwinkel einen Blick auf die Seifen erhascht, dann kann es sein, dass für einen kurzen Augenblick der Eindruck eines Rosenbeets vor dem inneren Auge erscheint. So flüchtig wie Seife: Etwas Wasser und alles löst sich auf in bunten Schaum.
 - Wie bin ich jetzt darauf gekommen, ich glaube, ich bin etwas abgeschweift. Was soll's.
Ich jedenfalls gehe jetzt eine Runde segeln, auf der Kunissa, auf dem Ammersee.



miscellanea

Mittwoch, 14. September 2011

Was alles in eine Woche Urlaub passt - Rundreise

Vom vierten bis neunten September waren wir wieder einmal unterwegs: Die BuGa in Koblenz rief, Burg Eltz und das Lahntal lockten, und wir kamen.
Anreise nach Koblenz am Sonntag - die Hölle! Wir haben für 50km auf der A3 zweieinhalb Stunden gebraucht. In unserem Hotel, dem Forsthaus Remstecken, musste man uns aus dem Auto kratzen, aber wir konnten uns dann bei leckerem Essen erholen.
Am nächsten Tag haben wir ausgiebig "bugiert". Geschlagene achteinhalb Stunden lang, haben wir uns auf der BuGa alles angesehen, was wir in dieser Zeit schaffen konnten, mit ein paar Pausen selbstverständlich, aber nicht sehr langen. Natürlich sind wir auch mit der Seilbahn über den Rhein geschwebt.
Hier ein paar Bilder:
In Form geschnittene Bäume vor der Residenz:




Maria Kunigunde von Sachsen (1740-1826), die Schwester des Kurfürsten Clemens Wenzeslaus auf einem Plakat vor der Residenz: 




Die gute Frau hat tatsächlich ein Occhischiffchen in der Hand. Wie damals üblich, ist es von enormer Größe (ein Frivolitäten-Flugzeugträger sozusagen):




Die Festung Ehrenbreitstein, auf der der Hauptteil der BuGa zu sehen ist:




In der Gondel schwebten wir vorbei am Deutschen Eck auf die Festung:




Auf der Festung gab es allerhand zu sehen. Metallene Torbögen, die Rheinburgen symbolisieren ...



... ein Fraueken Pis ...



... Blumen, Blumen, Blumen ...














... Kräuterwiesen ...




... und Rosen. Hier, wunderschön und duftend, eine für alle: "Gruß an Coburg":




Am nächsten Tag ging es dann ab ins Moseltal und zur Burg Eltz. Weil wir am Tag vorher noch nicht genug gehatscht waren, sind wir zu Fuß auf die Burg gegangen. Diese Burg ist ein Traum: Seit 33 Generationen im Besitz einer Familie und wunderbar instandgehalten. 




Weil auch das Auto noch Bewegung brauchte, haben wir eine Spazierfahrt zur Burg Pyrmont (die geschlossen war - Gottseidank) und nach Kastellaun (da war zum Glück eine hervorragende Pizzeria geöffnet) gemacht. Zurück in Remstecken habe ich kaum mehr mein Bett gefunden, so müde war ich.
Am Dienstag war das Lahntal an der Reihe. Das war wie eine Schnitzeljagd: Eine Strecke das romantische Tal entlang kurven, Burg erspähen, Burg anfahren, aus dem Auto springen (wir hatten ja die Tage vorher kaum Bewegung!), Burgberg erklimmen, Burg umrunden und besichtigen, vom Burgberg absteigen, ins Auto hüpfen, das romantische Tal entlang kurven, Burg erspähen usw. ... Statt "Burg" kann wahlweise auch "Kloster" oder "Städtchen" eingesetzt werden. 


Burg Nassau von unten ...




... und Blick aus einem Turmfenster auf das bewaldete Lahntal:




In Kloster Arnstein ist uns dieser berühmte lächelnde Engel begegnet:




Und auch hier wieder der Blick über den Märchenwald:




Limburg ist eine ganz reizende Stadt mit vielen Fachwerkhäusern ...





... und urigen Wirtshäusern. In diesem hier, dem "Burgkeller" kann man ganz besonders gut speisen:




Ganz zum Schluss den Limburger Dom haben wir dann nur noch à la banause besichtigt: 




Rein in den Dom, für sehr schön befunden, Samson fotografiert, raus aus dem Dom, ins Auto und ab in den Odenwald (ist ja auch der nächste Weg) und mit Freundinnen diniert. Geschlafen wurde in Darmstadt (ein bisschen Auto fahren ab und zu, kann ja nicht schaden).
Am anderen Morgen hatte ich zwar nicht wirklich Lust auf Bewegung, aber Urlaub ist Urlaub und muss ausgenützt werden. Also haben wir die Grube Messel besichtigt, aber nicht wie das viele Besucher machen, so kurz mal von oben reinschauen und dann ein schneller Galopp durchs Besucherzentrum, nein, nein. Wir hatten einen eineinhalbstündigen (geplant war eine Stunde, aber etwas Bewegung kann - wie gesagt - nie schaden, besonders wenn man schon tagelang nur herumgesessen hat) geführten Spaziergang durch die Grube, das heißt: Einmal runter bis zum Grund und wieder herauf, dazwischen allen verfügbaren Fossilien persönlich die tote Pfote / Flosse oder den Blattstiel etc. schütteln und - nicht zu unterschätzen - ein kluges Gesicht zu den Erklärungen machen (versuchen, ein solches zu machen, versuchen). 
Wenn man so drinsteht, sieht die Grube ja wenig spektakulär aus, und es gab auch eine Zeit, da wollten Ignoranten sie einfach als Müllkippe nutzen:




Aber sie ist nicht umsonst ein Welterbe der Unesco. Die Fossilien, die hier gefunden wurden und noch werden, sind von großer Bedeutung für die Paläontologie. Ich wollte der Grube schon lange einen Besuch abstatten. Diese Fossilien aus dem Eozän so nahe zu sehen, ist sehr beeindruckend.





Nach dem Aufstieg aus der Grube (ein wenig Bewegung ab und an tut ja gut) ein kleiner Spaziergang um einen nahegelegenen See und ein Käffchen (dem Himmel sei Dank, nicht im Stehen oder Gehen) und ab zur nächsten geführten Tour, diesmal durch das Besucherzentrum. Die Bezeichnung ist eigentlich irreführend. Denn in Wirklichkeit handelt es sich um ein sehenswertes kleines Museum. Danach ging es zurück in den Odenwald (auch das Auto braucht mal Auslauf). Dort gab es Futter und einen netten Spieleabend. Geschlafen wurde wieder in Darmstadt.
Am nächsten Morgen nach einem feinen Frühstück in einem kleinen Café ging es - nach Frankfurt zu Bösner, damit die Kreativmaterialien nicht ausgehen (als ob da in den nächsten 325 Jahren auch nur die geringste Gefahr bestünde). Und weil wir in dem Geschäft doch ein bisschen herumgelaufen waren und nun das Auto wieder bewegt sein wollte, steuerten wir Miltenberg an. Doch dort haben wir uns nur einmal die Straße entlanggeschleppt und unsere Leiber dann in ein Lokal mit gutem Essen verfrachtet. Aber das Städtchen ist sehr sehenswert:




Danach war dann endgültige Heimfahrt angesagt. Da auf der A3 wieder Stehempfang war, haben wir einen kreativen Heimweg (unter Inkaufnahme eines geringfügigen Umwegs von gefühlten 783km über Wertheim, Tauberbischofsheim, Wladiwostok, Bad Mergentheim, bei Crailsheim auf die A6 und danach auf die A9) genommen (wie gesagt, auch Autos wollen bewegt werden). Um zwölf Uhr nachts waren wir dann endlich zuhause, todmüde und urlaubsreif, aber sehr zufrieden mit unserer Rundreise.
Nachtrag: Falls jemandem der Gedanke gekommen sein sollte, der, wie ich zugeben muss, auch mir durch den Kopf geschlichen ist, dass nämlich ein ruhiges Wochenende ohne Autofahrt und Geländemarsch angezeigt gewesen wäre, so muss ich darauf hinweisen, dass aus diesem Plan leider nichts geworden ist. Am Sonntag war Klöppelfest in Abenberg und ich hatte versprochen hinzufahren, was ich in Begleitung einer meiner Klöppeldamen auch getan habe (man möchte doch hin und wieder auch mal aus dem Haus kommen). Es war aber so blutig heiß, dass die Besucher des Festes sich von Schattenfleck zu Schattenfleck schleppen mussten, um nicht unterwegs zu verdorren wie Ötzi. Trotzdem haben wir es genossen, unterstützt von diversen Kaffees in kalter und warmer Form und anderen Leckereien. Natürlich habe ich mich auch hier wieder mit einer gewissen Menge an unbedingt notwendigen Klöppelmaterialien eingedeckt. Wozu ist man denn ein JuS? Gegen sieben Uhr abends war ich wieder zuhause und ziemlich bratfertig (eher durchgebraten). Ich habe mir doch glatt den dritten Sonnenbrand in diesem Regensommer geholt.
Am Montagmorgen - glaubt es oder nicht - ist mir mein Büro wie eine Oase der Ruhe vorgekommen. Und das, meine Lieben, will schon etwas heißen.


miscellanea
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