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Freitag, 14. Juni 2019

Eine Fremde ohne Namen (Seife Nr. 106)

Ein weiteres Bruchstück aus meiner fast siedefreien Zeit, eine Seife, an die ich mich einfach nicht erinnern kann. Hätte ich nicht Fotos gemacht, wäre sie ohne Würdigung und Anerkennung, aber in Erfüllung ihrer Seifenpflicht, leicht gelblich schäumend durch den Abfluss in die Ewigen Schaumgründe entschwunden.
Dabei habe ich ihr so schöne Inhaltsstoffe gegönnt, als ich am 21.03.2017 an die Seifentöpfe geeilt bin.

430g Schweinefett
300g Distelöl (ösr)
77g Jojobaöl
165g Mandelöl

Und wie immer, auch hier: Die krummen Zahlen sind das Ergebnis tiefschürfender Überlegungen zur Seifenfabrikation und keinesfalls, nümals nücht dem zufälligen Inhalt meiner Seifenzutatenschublade geschuldet.
Aber das glaubt mir ja sowieso keiner.

Wenigstens gibt es hier ein paar Bilder dieser Seife ohne Namen und Nachhall in der Erinnerung.

Seht ihr die Tänzerin am grünen
Feuer?

Wer nennt die Farben, kennt die Düfte - Ich jedenfalls nicht. Ich sollte meine Aufzeichnungen etwas sorgfältiger führen. Die Seife war recht hübsch marmoriert, Lumi Green war auch dabei, aber das würde ja selbst auf einem Schwarzweißbild noch gelb leuchten. 

Hier tanzt nichts. Nur das Lumi
Green macht sich wichtig. Ist
wohl der Morgen nach der Party.

Es hat letztendlich die Seife, die eigentlich weißgrundig war, vollständig ergelben lassen. Oder es war der Neid auf andere Seifen, denen ich mehr oder eher minder schöne Namen gegeben habe. Obwohl - ich finde Eine Fremde ohne Namen gar nicht so schlecht für einen Namen, wenn ihr wisst, was ich meine. Denn wären wir hier in einem Italowestern, müsste ich mich arg in Acht nehmen. Wie man weiß, sind die Fremden, besonders die ohne Namen, die gefährlichsten und schießen am besten. Aber so lange meine Seifen keinen Poncho überwerfen, bin ich wohl sicher, oder ...

miscellanea




Samstag, 8. Juni 2019

Ein kleines bisschen Upcycling

Könnt ihr euch noch an die Milchtüten von früher erinnern, die man aufschneiden oder aufreißen musste? Was danach an Milch noch in der Tüte und nicht über die halbe Küche verschüttet war, lief mir dann seitlich beim Ausgießen die Verpackung entlang und neben die Tasse, weil ich mit verbundener Hand - da die Schere nicht an ihrem Platz gewesen war, hatte ich ein Messer zum Aufsäbeln der Tüte nehmen müssen - einfach die halb offene Milchverpackung nicht so recht halten konnte ...
Wie dem auch sei, Tempi passati. Jetzt gibt es ja diese schicken Schraubverschlüsse, fast kleckerfrei, sogar bei mir, ohne stundenlanges Kücheputzen für eine Tasse Milch. Und ein neues Problem.
Denn jedes Mal habe ich mich gefragt, ob man die haltbaren Schraubverschlüsse nicht eventunnell, eventüll, eftl, vielleicht einer neuen Verwendung zuführen könnte. Und was tut man heutzutage, wenn man eine Frage hat? Genau, man  bemüht Tante Google, die fast Allwissende.
Und siehe da! Auf Youtube bastelte eine Bastlerin vergessenen Namens eine Schachtel, die mithilfe eines - hübsch neudeutsch - upgecycleten Schraubverschlusses verschlossen werden konnte. Prima Idee, genau nach so etwas hatte ich gesucht, leider kann ich das Video nicht mehr finden, um hier darauf hinzuweisen, wie es sich gehören würde, aber vielleicht gibt es den Kanal auch gar nicht mehr. Es ist nämlich schon ein paar Jahre her, seit diese Idee in meinem Gehirn Wurzeln geschlagen und wie gewohnt seltsame Blüten getrieben hat.
Meine Schachteln, die ich seither gebastelt habe, haben deshalb auch nicht mehr viel mit der im Video gezeigten zu tun. Meine Schächtelchen sind hier ein bissel funktional verbessert, dort ein bissel aufgerüscht und hier und da und dort mit einem Anhängerchen etc. versehen, eben lauters Pipapo.


Schachtelparade - Es wollen immer alle aufs Bild
O die Eitelkeit der Welt!

Aber genug einführendes Gebrabbel. Hier eine Anleitung mit einigen - hoffentlich selbst erklärenden Bilderchen - und natürlich auch mit einem bunten Strauß an Bildern von einigen meiner Schachtelwerke. Etwas Angabe muss ja auch sein, nicht wahr?
Zuerst braucht ihr die Milchtütenverschlüsse, natürlich schön sauber gewaschen. Ihr wollt ja nicht eure duftenden Seifen und Badezusätze in eine Box packen, die nach ranziger Milch riecht (uäähh, Fußbadepralinen mit Käseduft).


Milch ist gesund und sorgt für Bastelmaterial

Achtet auch darauf, dass der Deckel des Verschlusses nicht auf einem Plastikring aufsitzt, wenn er zugeschraubt ist. Der Verschluss kann nur funktionieren, wenn der Durchmesser des Verschlussgewindes etwas kleiner ist, als der Durchmesser des Deckels. Ist ja auch klar, sonst kann der Deckel das Papier nicht festhalten.


So soll der Deckel nicht aussehen. Da kann die
Verschlusslasche nicht unter den Deckel rutschen

In den meisten Fällen kann der Ring entfernt werden.

Dann klappt's auch mit diesem Verschluss

Natürlich gibt es auch die Braven. Bei
denen passt es von vorneherein.

Alsdann benötigt ihr einen Grundriss für die Schachtel. Achtet darauf, dass die Deckelklappen nicht zu klein sind. Sonst könnt ihr den Verschluss nicht ordentlich verstecken.


Hier gibt es natürlich keinerlei Probleme ...

... hier muss kräftiger zugeschnitten werden ...

... aber es klappt längs und quer.

Außerdem müssen mindestens zwei Verschlussklappen sich soweit überlappen, dass zwei genau übereinanderliegende runde Öffnungen hineingeschnitten oder -gestanzt werden können. Hinter die eine wird das Gewinde geklebt, und durch die andere wird es dann zum Verschließen und Zuschrauben gesteckt.


Rechts der versteckte Schraubverschluss, links die
Lasche zum Durchstecken

Das Stück Milchkarton mit dem Gewinde passend zuschneiden, mit doppelseitigem Klebeband versehen oder mit Kleber bestreichen, Gewinde durch das erste Loch stecken und festkleben. Dabei darauf achten, dass das Loch nicht zu groß ist, sonst sieht man den Milchkarton neben dem Schraubgewinde.


Der ausgestanzte Kreis dient zur Verzierung der
Schrauböffnung

Idealerweise sollte der ausgeschnittene Kreis in der Lasche gerade groß genug sein, um das Gewinde durchzustecken, aber einen Hauch kleiner als der Deckel, damit das Ganze auch hält.

Je enger der Kragen anliegt, desto besser.

Wenn man möchte, dass nach dem Aufschrauben im Gewinde das Muster des verwendeten Kartons erscheint, vorher einen Kreis ausschneiden oder -stanzen und über die Öffnung des Schraubgewindes kleben. Alles gut festdrücken. Das Ergebnis sollte dann ungefähr so aussehen.


Mit aufgelegtem Kreis ...

... denn auch das Innere der Schrauböffnung
möchte hübsch aussehen.

Dann wird das Stück Milchtüte unter einem passenden Bastelkarton "versteckt". 


Hier ganz unauffällig weiß und kaum sichtbar

Am schönsten wird das Ganze, wenn man eine passende Stanzschablone für Kreise hat. Leider gibt es nicht für alle Milchtütenschraubverschlussdurchmesser die passende, aber "gwandt" ist es schon, wenn man eine hat.


Für den Deckel gerade zu klein ...

passt die Kreisstanze genau um das Gewinde.
Perfekt!

Jetzt wird noch der Deckel verziert.


So, zugeschraubt ...


... und ordentlich aufgerüscht!

Auch die Schachtel selbst kann man noch ein bisschen pimpen, wie ihr oben seht. Und wenn die Schachtel nicht geklebt wird, kann man sie auch noch platzsparend aufbewahren.


Aufklappen, zuklappen - Ewig diese
Gymnastik! Das geht mir auf die Falze!

Et voila - eine Schraubdeckelschachtel. Fertig zum Befüllen und Verschenken oder zum Selbstbehalten und Eifersüchtighüten. Was immer ihr wollt.

In diesem Sinne
Fröhliches Basteln!

miscellanea

Dienstag, 4. Juni 2019

Falsche Milchseife (Seife Nr. 105)


Ein längst verwaschenes Themenseifchen aus dem Forum, hier nochmals dem Vergessen entrissen, abgestaubt und gelobt. Es war nämlich eine gut gelungene und sehr pflegende Seife, die mir zur Abwechslung auch noch gut gefallen hat, obwohl sie keine klassische Seifenschönheit war. Die beiden Stücke, die so lange überlebt haben, dass ich sie noch fotografieren konnte, haben auch nicht geranzt. Brave Seife.

Zusammengebraut habe ich am 12.02.2017 die folgenden Zutaten:
Kokosfett und Mandelöl zu gleichen Teilen, eine Mischung, die ich sehr gerne mag, ergibt eine weiße Seife.
Für die Lauge musste selbst gemachte Mandelmilch herhalten, gestreckt mit etwas Aqua dest.
Für Farbe und Duft gab es blaue Tonerde, Goldmica und das PÖ Fresh Linen.

... und ein paar Luftlöcher, wie immer ...

Diese Seife werde ich demnächst einmal nachsieden. Das cremige Waschgefühl und der "saubere" Duft des PÖ haben hervorragend zusammengepasst. Ich werde die Stücke aber anders schneiden, damit sie besser in der Hand liegen. Und vielleicht probiere ich auch eine Variante: Lavendelduft und lilafarbene Tonerde. Da werde ich aber vorher einen Versuch mit einer kleinen Menge Seifenleim machen; denn die Tonerde sieht im Beutel sehr schick aus, aber bei der ersten Verwendung in Upflamör war das Ergebnis ein eher bräunlich-blauer Farbton.
...
Was, ich bin schon am Ende? So einen ultrakurzen Post habe ich ja schon seit Jahren nicht mehr geschrieben. Und was mache ich jetzt mit all den übrig gebliebenen Worten? Tsts. Geh ich halt schlafen. So was.

miscellanea
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