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Samstag, 9. Februar 2013

Abschied vom Dachgarten

Was unterscheidet einen ganz normalen Garten von einer Dachterrasse? In einen Garten kannst Du dies und das pflanzen und nach einiger Zeit ist er voll. Nichts mehr passt hinein. Eine Dachterrasse hingegen ist ein magischer Ort. Egal was und in wie vielen Töpfen du es auch aufstellst, sie wird nicht voll. Zuerst einmal darfst Du natürlich nichts, was angeweht wird und wurzelt, einfach ausreißen. Nein, das wird liebevoll in Töpfchen - Topf - TOPF hochgepäppelt: Birke, Königskerze, Ahorn, Fingerkraut, Heckenrosen, Frauenmantel, Schafgarbe und Blutrote Fingerhirse - alles, alles ist willkommen. Ein weiterer Zuwachs geht auf das Konto der Vögel, respektive ihres Futters: Hirse, Vogelmiere, Mohn, Sonnenblumenfelder, Cannabisplantagen.

Unser Birklein, gerade mal 6m hoch

Desweiteren gibt es die Gruppe der Verstoßenen und Ungeliebten, der Überflüssigen und Unverwüstlichen: Katzengrasbüsche, Geranien mit unerwünschten Farben, Kindel von Kakteen und Clivien, sowie Fetthennen, Pappeln und Korkenzieherweiden, die in der Vase oder sonst wo Wurzeln treiben - alles wird ein- und auf der Terrasse ausgepflanzt, wo es natürlich zur Höchstform aufläuft. Zwischen die Töpfe in Jacuzzi-Größe darfst du dann ab und zu ein Schaukelstuhl quetschen, aber nicht zu oft. Das stört die lauthals schimpfenden Vögel, die dir aus Rache schon mal aufs Haupt k...

Schon unbetopft und mit verkleinertem Wurzelballen

Natürlich kann man auch ab und zu gezielt Blümchen nach eigenem Wunsch aussuchen und einpflanzen. Das dient aber nur zur Abrundung des Ensembles mit Wandelröschen, Rosenbüschen, Estragon, Lavendelfeldern, Thymian, Salbei, Kapuzinerkresse, Colakraut, Reneclodenbäumchen, Philadelphus, Veilchen, Primeln und Wildem Wein. Es könnte ja sonst ein Plätzchen ungenutzt bleiben.

Gebunden

Und Zweige musste sie auch lassen
Verschnürt, eingepackt und transportfertig

Aber jetzt ist alles fort, weggetragen, weggeschleppt. Die frostempfindlichen Bewohner sind schon lange eingewintert, die kleinen Töpfe einzeln hier und da ins neue Domizil gebracht worden. Und letzten Sonntag wurden dann die dicken Brummer weggeschafft - unseren Gärtnerfreunden sei Dank!

Auf der Dachterrasse bleibt nur das zerbrochene Gefängnis zurück

Für unsere Birke haben wir im neuen Garten ein schönes Plätzchen ausgesucht. Ein Foto gibt's, wenn sie dann neu belaubt ist. Jetzt muss sie sich erst einmal erholen.


Der alte Miesepeterfrosch darf natürlich auch in Zukunft unter der Birke sitzen.

Die Vögel, die unser Winterrestaurant sehr frequentiert haben, sind verstimmt und kommen erst langsam wieder zurück. Ist auch klar, wenn das Ambiente von Gartenrestaurant zu Kantine wechselt. Nur die dicken und immer hungrigen Amseln lassen sich durch nichts abschrecken.

Amselosaurus auf der Pirsch!

Ich mag diese zierlichen Fußabdrücke im Schnee. Die Vögel wirken im Winter so verletzlich. Aber sie stammen letztlich doch von den Dinosauriern ab und sind gesegnet mit deren Durchhaltevermögen.

miscellanea

3 Kommentare:

  1. Eine Heidenarbeit... Ich bin gespannt auf das neue Domizil der Pflanzen und auf Dein neues Domizil, das wir hoffentlich hier bald mal zu sehen kriegen, wenn ihr das ganze Ramadama hinter Euch habt.
    Liebe Grüße

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  2. Ach so ein Abschied hat doch immer 2 Seiten, die Eine traurige, wehmütige und die Andere neugierige, interessante...
    Eure Birke im Topf ist ja ein echtes Prachtexemplar geworden. Ihr wird der Neuanfang sicher gefallen! Liebe Grüße, Anke

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  3. Ich habe auch schon mal einen Dachgarten umgezogen......Bald ist alles geschafft.....und dann kommt ja auch bald Upflamör(;-)

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Ich freue mich über euere Kommentare. Danke, dass ihr euch die Zeit dafür nehmt :-)))

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