Was mich geritten hat, eine einfache Funktionsseife für die Küche so aufzurüschen, was weiß ich! Vielleicht war es bloß der so lange zurückgehaltene Siedewahn, dass ich endlich mal wieder eine aufwändige Verzierung ausprobieren wollte. So ist am 10.11.2018 meine zweite Seife des Tages entstanden: Die Küchenmamsell, jedoch eine hübsch aufgeputzte, bereit zum Stelldichein. Die inneren Werte sind aber recht bodenständig:
500g Distelöl
250g Schweineschmalz
230g Kokosfett
20g Bienenwachs (gelb)
136g NaOH
6-7% Überfettung
335g sehr starker Kaffee für die Lauge
Zwei El. Salz für die Lauge
Kaffeeschrubbel für ein Drittel des Seifenleims
Duft: Honig-Milch
Mica
Wie gut sichtbar, habe ich mich wieder einmal an einer Öl-Mica-Marmorierung mit Micas in Gold und Kupfer in Distelöl versucht - die Betonung liegt dabei auf versucht. Also habe ich einige der Küchenmamsellen wieder etwas abgehobelt. Was der Schönheit nicht wirklich nachgeholfen hat, wie man sieht.
Aber trotzdem ist genügend Glitzerzeugs auf den Seifen verblieben, damit die Seife am Küchenwaschbecken einfach deplatziert wirkt. Da hilft wirklich nur eines: Das Blingbling beim ersten Benutzen resolut abwaschen, dann kommen die inneren Werte der Seife unverfälscht zum Tragen. Und wie in Downton Abbey stehen wieder alle am vorbestimmten Platz ihren Mann oder ihre Frau und alle wissen, wo sie hingehören ... Wie komme ich denn jetzt darauf? Das läuft ja meiner in der Wolle gefärbten Demokratenseele vollkommen zuwider. Ich sehe schon. Wenn das so weitergeht, werde ich meiner aufmüpfigen Seife doch tatsächlich noch extra und zum Trotz ein bisschen mehr Mica verpassen müssen.
Denn auch eine dienstbare Küchenseife hat das Recht, ihren Dienst in Schönheit und kitschigem Geglitzer zu verschäumen.
Also sowas!
miscellanea
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