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Sonntag, 7. Juli 2013

Macken und allerlei Zeugs (Seife Nr. 70)

Siebzig Seifen habe ich gesiedet, seit mich vor zwei Jahren der Virus erwischt hat, und seit einiger Zeit hat jede zweite irgendeine Macke.
Das ist zu viel, ihr Siedegötter! Ich möchte einmal wieder eine ganz normale Seife sieden, die ich nicht per Spachtel in die Form prügeln oder mit dem Presslufthammer wieder aus selbiger entfernen muss, die nicht schon ranzt, bevor noch die Form gespült ist, oder die sich im Handumdrehen mit Sodaasche bedeckt, die nicht schon beim ersten Anwaschen zerbröselt oder sich in formlosen Glibber auflöst. Kurz, ich will eine Seife, die erst in der Form fest wird, dann aber richtig, die ruhig duftend vor sich hin reift und dann mit Freude angewaschen werden kann, ganz normal eben.
Also habe ich vorgestern Eva Schaumzwergs vielerprobtes Rezept in etwas abgewandelter Form gesiedet:

200g Kokosfett
80g Kakaobutter
130g Babassu
70g Sheabutter
100g Palmfett
30g Bienenwachs
195g Mandelöl
50g Jojobaöl
175g Rapsöl

7% Überfettung
Knapp  250g Honig 
PÖ Beeswax, vielleicht 25-30g 
5 El. Sahnepulver, angerührt mit ein bisschen Aqua dest.
Und in der Lauge, etwas wasserreduziert, waren noch 2 El. Salz

Eva und ich haben am Samstag gemeinsam gebastelt und etwas geplauscht, es war sehr schön, und wir glauben, dass es an dem von mir verwendeten destillierten Wasser liegen könnte, dass meine Seifen ranzen. Wenn das stimmt, sind auch meine Honigseifen bedroht. Sie sind zwar nicht schön geworden, meine armen Narbengesichter und flügellahmen Bienen, aber dieses Schicksal haben sie nicht verdient. Mal sehen, wie sich alles entwickelt.
Diese Seifen haben das Einformen mit Blitzbeton sabotiert und beim Ausformen kleine und größere Körperteile und Sonstiges in den Formen zurückgelassen. Grrr!
Die kleinen Bienengästeseifen sind noch ganz kooperativ gewesen:


Aber schon der Engel hat u.a. ein Problem an einer sehr delikaten Stelle. Es ist nur meiner überragenden Fotografierkunst (hehe) zu verdanken, dass es auf dem Bild nicht so stark auffällt.


Da wird es schon offensichtlich, dass die Seife beim Einfüllen nicht mehr flüssig genug war.


Und ganz verklärt himmelt das Schweinderl den auf seiner Nase nicht vorhandenen Schmetterling an.


Eine nur von sechs Bienen hat vollständige Flügel:


Aber das andere arme Gewürm ...


Die chinesische Wächterfigur kämpft mit einem lockeren Ohr.


Dolly kämpft mit hohlen Locken. Auch diese geschickt wegfotografiert (na, wenn sonst nichts hohl ist):


Jedenfalls schauen sie alle zuversichtlicher in ihre Seifenzukunft als ich. Ich hoffe, sie behalten recht. Ich besorge in jedem Fall neues destilliertes Wasser.
Zurzeit treibt es mich um und mit Seifeln allein bin ich gar nicht zufrieden zu stellen. Ich habe daher nochmals einen von den Kuschelschals mit grünen Pseudofellbommeln, einen rechten Waldschrat, gestrickt, obwohl die Wolle ganz unspektakulär einfach "Bunny" heisst. Aber wer hat schon je von einen Hasen mit grünem Schwänzchen gehört? Doch ein Waldschrat ...
Und auch eine Filzseife stand wieder einmal auf dem Plan, und dieses Mal mit mit einem originellen und noch nie dagewesenen Motiv.


Ich weiß nicht, ich bin zurzeit auf dem Fliegenpilztrip (Nein, nicht, was ihr wieder denkt! Obwohl, allein schon das Wort ...)
Und wegen des Fotos unten müsst ihr euch auch keine Sorgen um euere Augen machen, dass ihr vielleicht Augenstottern habt. Eigentlich wollte ich keine Fotos mehr von meinen gestanzten Anhängern machen, und eigentlich ist der Fotoausschnitt der Fuchsgesichter ungünstig, aber so zu dritt nebeneinander haben die kleinen Füchse einen besonders intensiven Blick.



Auch das ist so wie in den letzten Posts: Das vierte Paar Schlappen, Schlapfen, Puschen, Wuschen oder was auch immer ...


... mit Kringelringel und Puschelwuschel ...


... zum Hatschen, Latschen, Schlurfen, Huschen.


Und Maschenmarkierer. Diese sind zur Abwechslung mal rund und haben ein Glasblatt als Blickfang. Sie wollten aber nicht fotografiert werden, daher habe ich einfach den Haufen geknipst:


Gibt's irgendetwas Neues? Ja, ich bin gemahnt worden, doch nicht immer dieselbe Sorte Landschaftsbilder zu posten, sondern lieber mal einige Rezepte. Aber meine Rezepte sind oftmals ein bisschen anarchistisch, z.B.  meine diesjährige Rezeptvariante für Holunderblütensirup. Trotzdem will ich sie euch nicht vorenthalten. Sei es aus Bequemlichkeit oder weil mich der Hafer gestochen hat, dieses Jahr habe ich es mir einfach gemacht: Eine Tasche voll Holunderblüten, sicher doppelt so viele wie in allen Rezepten angegeben, die grünen Stiele großzügig abschneiden, die drei Zitronen, die im Kühlschrank liegen in Scheiben schneiden, oder waren es vier, egal, dann eben vier, alles in den Topf, die Tüte mit Zucker in der Hand wiegen, gut, fühlt sich an wie ca. 700 Gramm, zwei Esslöffel Zitronensäure, ca. drei Liter Wasser, bassd scho, alles zu Blüten und Zitronen in den Topf, Teller auf die Blüten, damit sie im Wasser gehalten werden, über Nacht stehen lassen, am nächsten Tag aufkochen, abseihen, nochmals kurz aufkochen und in Flaschen füllen, fertig, mit Sprudelwasser probieren, hmmmm lecker, ärgern. Ätsch! Das bringe ich nächstes Jahr nicht nochmals so hin.

Ich weiß wirklich nicht. Irgendwie bin ich heute schräg drauf (Schräger als sonst? Und ohne umzukippen?). Ich sollte mich wohl besser in mein Nest werfen, denke ich, sonst vergraule ich meine Leser und -innen noch ganz mit meinem Gejammer.



miscellanea

5 Kommentare:

  1. Mich kannst Du nicht vergraulen - auch nicht mit Gejammer. Fleissig warst Du auf jeden Fall wieder. Vielleicht bist Du manchmal zu fleißig? Ärger' Dich nicht zu sehr wegen den Seifen, bei den Formen kann das halt mal öfter passieren, dass da kleine Löchlein sind. Ich drücke jedenfalls die Daumen, dass die Seifchen nicht ranzen.
    GLG

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  2. Kopf hoch, Miscellanea, das wird schon wieder mit den Seifen. ... und sooo übel, wie Du sie gestern bei mir beschrieben hast, sieht Deine Honigseife gar nicht aus :-)

    Ich räume gerade die letzten Sachen von gestern weg und hoffe, dass wir uns bald wieder treffen können. Ich fand´s nämlich auch schön!

    LG
    Eva

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  3. SOOOO schlimm finde ich die kleinen macken an den ausgeformten Stücken auch nicht (duck und weg)
    nein an so einem Engelchen brechen eben mal unwichtige Teile ab........
    Warum verdächtigt ihr denn dein destiliertes Wasser für den Ranz???
    Jedenfalls warst du wirklich wieder sehr fleißig und die "anarchischen" Rezepte gefallen mir am besten, das kenne ich von mir auch
    LG und einen schönen Restsonntag
    Andrea

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  4. Liebe Petra. Also .... ich lese bei dir so gerne mit ;-). Und musst heute ein bisschen lachen. Bin mir sicher, dass du die Seifen Wieder im Griff kriegen.
    Deine Maschenmarkierer sind hübsch geworden.
    LG
    Anne-Mette

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  5. hast doch wieder 'ne ganze Menge an hübschen Seifen geschafft,auch wenn da einige Macken sind :-) ....
    ist auch eine schöne Rezeptur, momentan bin ich siedefaul, Sommerloch!
    LG
    Sibylle

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Ich freue mich über euere Kommentare. Danke, dass ihr euch die Zeit dafür nehmt :-)))

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