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Sonntag, 27. Oktober 2013

Oktoberfest? (Seife Nr. 77)

Es ist vorbei! Und? Ich muss sagen, wie weiland in der Werbung, als sie noch Reklame hieß: "Herr Doktor, Herr Doktor! Es hat überhaupt nicht wehgetan." Oder so ähnlich. Das Oktoberfest ist dieses Jahr an mir vorübergerauscht, ohne mich großartig zu belästigen. Welch ein Wunder! Kaum Deppenhütchen und auch kaum Deppen ohne Hütchen, keine besoffen kreischenden Girlies im pospaltenkurzen Polyesterdirndl, keine wildpissenden Lederhosenkerle. Wenigstens ich habe nichts oder kaum etwas bemerkt. War eigentlich dieses Jahr Oktoberfest? Na, vorsichtshalber bin ich lieber noch eine kleine Weile in Deckung geblieben, falls ich mich etwa in der Zeit geirrt haben und das O-Fest noch auf mich zu rollen sollte.
Aber ein Oktoberfestseifchen muss schon sein, und weil besagtes Fest und ich dieses Jahr so gut miteinander ausgekommen sind, habe ich beschlossen, dass es eine Lebkuchenherzseife aus den folgenden Zutaten werden sollte: Kokosschaumwaffeln, Bratwürstel, Frittierfettmischung, gebrannte Mandeln ... ihr seht, was ich meine?
Also habe ich am 11. Oktober folgende Zutaten verarbeitet:
250g Kokosfett
50g Stearinflocken
50g Schweinefett
150g Palmfett
200g Distelöl
200g Rapsöl
100g Mandelöl
200g Olivenöl
2 Teel. Kakao
2 El. Honig
2 gestr. Teel. Ingwerpulver
1 gestr. Teel. Zimt
AÖ Nelke
PÖ Beeswax und Hafer-Milch-Honig

Ab in den Dividor mit dem Seifenleim, und am anderen Tag wurden Herzen, Herzerl und Herzchen ausgestochen. Den Rest der Seife habe ich verOHPt und nochmals Herzen ausgestochen. Das Ergebnis sieht zwar nicht vollkommen anders aus als Oktoberfestherzen, weil ich aber keine Seifen machen wollte, groß wie Gehwegplatten, hat nur ein "Spatz" ohne "l" auf ein Herz gepasst und statt "I mog Di" musste ich die plakativere englische Form auf ein anderes schreiben. Außerdem habe ich die großen Herzen geteilt - ein Herz, zwei handliche Seifen.




Bei den kleineren und kleinen Herzen habe ich völlig auf Buchstaben verzichtet und nur meine ganz außerordentliche Fingerfertigkeit beim Seifentupfenspritzen walten lassen (ja, ja es geht doch nichts über meisterliche Konditorenkunst!). Die Tupfen stammen übrigens von Seife Nr. 78:





Und wenn man sich die Herzerlparade dann etwas genauer ansieht, braucht es nur einen Dekorationswechsel ...




... et voilà - die ersten Weihnachtsseifen sind fertig. Und das ist doch eine großartige Zweitnutzung für meine honigkuchenduftenden Kreationen.
Wie dem auch sei - Wenn es nächstes Jahr wieder so wird mit dem Oktoberfest, muss ich am Ende noch dorthin gehen, ich meine auf die Wies'n (Schrecksekunden dehnen sich!). Aber nein, nein. Da muss noch viel Wasser die Isar hinab, besser noch hinauf fließen. Ganz, ganz viel Wasser, ganz ganz ehrlich.

miscellanea

4 Kommentare:

  1. Miscellanea, Du bist verrückt, aber ich mag Dich :-)


    .... Deine Interpretation von Oktoberfest für Seifensieder ist toll!

    LG
    Eva

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  2. Was deine Einstellung zum O-Fest betrifft könnten wie auch Zwillinge sein, aber hier in der Lausitz werd ich damit eh nicht so genervt. Ein bissl schwappt aber immer rüber. Entgegen der Abneigung dann aber passende Seifen zu machen find ich schon sehr hartgesotten (wider der Natur), aber das Ergebnis kann sich sehen lassen und eigentlich passen sie zu Weihnachten ganz wunderbar! LG Anke

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  3. seifiges Oktoberfest, Klasse;-) obwohl, man könnte meinen,das wäre essbar....
    LG
    Sibylle

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  4. Es ist immer wieder eine herzerfrischende Freude, Dein " Seifendrumherum" zu lesen. Die Herzerln sind so zauberhaft!

    Grüßle Luna

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Ich freue mich über euere Kommentare. Danke, dass ihr euch die Zeit dafür nehmt :-)))

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