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Sonntag, 7. Oktober 2012

Herbstlaub (Seife Nr. 55)

Schon am ersten Augustsamstag habe ich eine Seife in herbstlichen Farben gesiedet. Da der Leim für die Trichtermarmorierung schön flüssig sein sollte, habe ich alle Regeln gebrochen und nach dem folgenden Rezept gearbeitet:

550g Olivenöl
100g Babassu
50g Rizinusöl
Gefärbt mit: Weißer und grüner Tonerde, Eisenoxyd rot und orange
Beduftet mit: Weihrauchöl, Lorbeeröl, Zedernholzöl und Litsea cubeba
Geplante Überfettung: 6-7%

Wie leicht zu sehen, war diese Seife von Anfang an dazu bestimmt lange, sehr lange weich zu bleiben. Da ich auch jedes Pigment und die Tonerden noch je mit ein bis zwei Teelöffelchen Wasser angerührt habe, konnte ich in aller Ruhe trichtern. Eigentlich hätte ich das auch noch fünf weitere Stunden, den ganzen Abend lang gekonnt. Und wenn ich recht bedenke, wäre es auch noch am anderen Tag ein leichtes gewesen. Und jetzt ist die erste Oktoberwoche schon vorbei und die Seife ist noch immer sehr weichherzig. Ja, ja, ein Herz wie Butter. Aber mir hat die Warterei gereicht, ich habe sie geschnitten, gehobelt und aufgehübscht, damit ich hier wieder einmal etwas vorführen kann. 




Und damit auch ein bisschen "goldener Herbst" dabei ist, habe ich noch ein paar Stempeleien untergebracht. Der Stempel ist ein Knopf mit Baummotiv. Da aber das Bäumchen um eine Winzigkeit weniger erhaben ist als der Rand, erzeugt es beim Stempeln keinen besonders tiefen Abdruck, leider. Mir gefällt der Stempel trotzdem.




Ich mag diese erdigen Farbtöne ungemein. Die Seife erinnert mich an die auf Holz gemalten Marmormuster in Barockkirchen. Aber ich kann mir auch vorstellen, dass die Seife, wenn sie sich beim Trocknen etwas eindellt und verzieht, ihr rustikales Äußeres noch steigern wird. Ich finde, das passt doch sehr gut zu ihr.

Eigentlich war die Herbstseife für das Erntedankwichteln im Seifentreff bestimmt. Aber auch zum letztmöglichen Versandtermin hätte ich sie nur in einer Flasche verschicken können. Deshalb habe ich meinem Wichtelkind eine andere Seife geschickt, die hoffentlich gefällt.
Und übrigens war heute Auspacktag für das Erntedankwichteln. Lauter gute Sachen haben sich zu mir hergewichtelt: Honig, Marmeladen, Zucchinirelish, Kürbissenf, Hollerblütensirup, English Marmalade, Johannisbeergelee und -sirup, Antipasti, Quittensenf und und ...



Dazu noch Gewürz- und Senfgurken - ach, die liebe ich. Und fünf Liter Apfelsaft. Und ein handgeschriebenes Rezeptheft. Und nicht zu vergessen, eine Seife mit Ziegenfett. So eine hatte ich noch nie. Bin mal gespannt auf das Anwaschen.
Wenn ich nicht ganz falsch liege, ist heidibirn meine Wichtelmama, bei der ich mich hiermit nochmals ganz herzlich bedanken möchte für das schöne Paket.



Und jetzt - ganz passend zum Thema - bin ich zum Essen eingeladen. Ach, geht's mir gut.

miscellanea

5 Kommentare:

  1. Gefällt mir sehr gut Dein weichherziges Seiflein und eigentlich ist so ewig flüssiger Leim schon toll, weil man da ewig fuhrwerken kann. Die Schattenseite ist halt die lange Wartezeit aber die wird noch steinhart, glaub' es mir. Übrigens Deine Wichtelpalette... äh Dein Wichtelpaket ist ja wohl mal echt Hammer! Guten Appetit!
    Liebe Grüße

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  2. Die gefällt mir auch super.....
    P.S. das Hexenbuch ist zu Dir unterwegs.....

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  3. Lindos sabões de outono!
    Adorei as fotos e a postagem.
    Abraços do Brasil.
    Sonia.

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  4. schöne *Weichseife*,Trichterseifen gefallen mir immer.. Knöpfe gibt es mit wunderschönen Motiven,das Bäumchen ist allerliebst.
    LG
    Sibylle

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  5. Na dir gehts ja wirklich gut! Dein Wichtelpaket war ja der Hammer schlecht hin und dein Seifchen: Was lange währt wird gut! Die Farben sind wunderschön und mit dem Stempel ein tolles rustikales Herbstseifchen!!! Na dann, ich hoffe es hat geschmeckt! Liebe Grüße, Anke

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Ich freue mich über euere Kommentare. Danke, dass ihr euch die Zeit dafür nehmt :-)))

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