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Sonntag, 19. Februar 2012

Jadedrache (Seife Nr. 39)

Am Freitag habe ich dem Seifenvirus wieder einmal nachgegeben und eine Seidenseife geseift. Die schwebte mir schon lange vor. Ich wollte sie glatt, grün wie Jade, mit Seide und mit zitronigem Duft. Zurzeit bin ich wie süchtig nach ÄÖ dieser Duftrichtung. Das Rezept war folgendes:


220g Kokosfett
20g Lanolin
160g Kakaobutter
140g Olivenöl
100g Rapsöl
100g Erdnussöl
60g Rizinusöl
Gefärbt mit: Maigrün
Für die Lauge: Seide und Zucker
Beduftet mit ÄÖ: Orangenblüte, Citronella, Litsea cubeba, Tangarine, Orange bitter, Petitgrain, Zitronengras, Lavandin, Rosmarin
Geplante Überfettung: 7-8%


Die Gesamtfettmenge reichte für die MWM-Formen "Chinesischer Drache" und "Chinesische Münzen". Obwohl eine Menge an festen Fetten in der Seife ist, ist sie doch recht weich geblieben. Ich war aber wie üblich sehr ungeduldig und habe die Seifen gestern abend ins Gefrierfach gelegt. Heute morgen wollte ich sie unbedingt aus den Formen würgen. Das war aber keine gute Idee. Die feinen Details sind allesamt in der Form geblieben. 




Bei der Drachenform habe ich mich dann doch beherrscht. Die Seife darf so lange in der Form bleiben, bis sie von selbst herausploppt. Hier also nur ein Foto der Seife in der Form:




Die zerrupften chinesischen Münzen habe ich glattgehobelt und gestempelt. Es ist zwar kein chinesisches Motiv, aber mir gefallen die Seifen jetzt besser als vorher:





Das letzte Bild trifft die Farbe der Seife am besten. Sieht tatsächlich nicht vollkommen anders aus als Jade.
Die Seife duftet übrigens hervorragend. Der zitronige Duft passt genau zu meinem grünen, chinesisch angehauchten Frühlingsseiflein. 


Das Schälchen und der Teller auf dem Bild stammen von einem chinesischen Schiff, das 1822 im Südchinesischen Meer gesunken ist. Bei dieser Katastrophe sind 1600 Menschen ertrunken, mehr als beim Untergang der Titanic. Die Ladung der Tek Sing (Wahrer Stern) wurde Ende der Neunziger geborgen. Diese beiden Teile habe ich geschenkt bekommen. Jedes Mal, wenn ich sie ansehe, denke ich daran, wie weit sie durch die Zeit gereist sind und welchen weiten Weg sie hinter sich haben, und ich denke an die vielen Menschen, die damals ihr Leben verloren, wo sie herkamen und wo sie hinwollten. Und so gerät ihre Geschichte nicht ganz in Vergessenheit.


Falls die Drachen sich jemals aus der Form bequemen sollten, gibt's natürlich noch ein Foto.


miscellanea

5 Kommentare:

  1. Sehr schöne Seifen und eine sehr interessante Geschichte. Ist schon was ganz Besonderes, wenn man solche Einzelstücke sein Eigen nennen darf. Ich denke ich hätte die Taler nicht abgehobelt. Sie sahen doch tatsächlich aus, wie von 1822. Obwohl ich schon verstehen kann, dass es immer ärgerlich ist, wenn etwas in der Form bleibt. Irgendwie haben wir ja alle so unsere Qual mit den Formen. Am nervigsten find ich, wenn der Venus immer was fehlt... Liebe Grüße, Anke

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  2. Die sind aber wirklich schön geworden. Ich mag die Drachenform auch unheimlich gerne. Schmeiß' die Drachen in die G'frieri - falls noch nicht geschehen. So kriegt man sie am besten raus.
    Liebe Grüße

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  3. schöne Frühlingsseife,um die Drachenform schleiche ich auch rum...
    Es schnuppert nach Frühling ;-)
    LG
    Sibylle

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  4. Das sind ja richtig kleine Kostbarkeiten und die Geschichte hat mich sehr berührt. Die Seife sieht nach Frühling aus. Schön! :-)
    LG BIne

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  5. Nice soaps and nice sign too :).I will have to learn Deutch :)
    natalia

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Ich freue mich über euere Kommentare. Danke, dass ihr euch die Zeit dafür nehmt :-)))

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