Wegwartenblau, kondenswasserglänzend |
Wegwarten sind alte Arznei- und Zauberpflanzen. Appetit, Verdauungssystem, Leber und Milz sollen sie stimulieren und bei Hautkrankheiten helfen. Ja, und essen kann man sie auch, besonders die kultivierten Varianten wie Chicorée und Radiccio, und vor allem trinken, nämlich als Zichorienkaffee. Und wenn gar nichts mehr hilft, kann man sich mit ihrer Hilfe unsichtbar machen und sonst noch allerlei mit ihr zaubern, falls man zufällig eine Ehefrau bräuchte oder vielleicht Justin Bieber (uärgs) betören wollte.
Auch ein mächtiges Zaubertier |
Und gleich noch eines |
Am zaubermächtigsten aber ist die Liebe. Das wusste schon Albus Dumbledore |
Diese Wunderpflanze wächst bei uns also einfach so am Straßenrand. Dann müsste es sie doch auch am Rand einiger lauschiger Feldwege geben, denkt man, abgasfrei und damit seifenkompatibel. Weit gefehlt. Die meisten Wegränder sind überdüngt und somit relativ artenarm oder radikal geschoren. Kein Wegwärtlein weit und breit.
Rosen hätte es en masse gegeben |
Ich wüsste sogar, wo ein Gingko steht |
Besonders weiche Eiche |
Und dann! Am Dienstag nach Billamör, was muss ich da morgens in meinem Auto feststellen? Die Grünvernichtermafia hat zugeschlagen. Der Straßenrand - wüst und leer. Fast alles, was eine Blüte hatte, egal ob blau oder gelb, abgeschnitten, niedergemäht, abrasiert, kleingehäckselt, vernichtet und ausgemerzt. Aus die Maus und Augenschmaus!
Kein Wegwartenschutzengel, nirgends Auch keiner wie blaue Majolika |
Kein Tempelwächter |
Auch kein chinesischer |
Muss das denn sein, so mitten in der Blüte? Von der blauen Pracht sind nur vereinzelte Blumen geblieben, wo die Fräse eben nicht hinkommen konnte.
Keine Weisheit im Amt. Das erzeugt immer diesen strengen Blick bei Herrn Schudupfl |
Zuguterletzt bin ich doch noch fündig geworden, an einem Waldrand. Hier habe ich Blätter gesammelt, die als Tee bei Hautbeschwerden lindernd wirken. Aber bei mir ist alles in die Laugenflüssigkeit gewandert, für das folgende Rezept:
150g Kokosfett
200g Distelöl (high oleic)
200g Olivenöl
200g Schmalz
Salz für die fast gesättigte Solelauge aus Blättern und Stengeln der Wegwarte
Farbe: Ultramarinblau und ganz wenig Brillantrosa und Violett
Duft: PÖ Heublume und ÄÖ Limette
Überfettung: ca. 5-6%
Der Farbton ist gut gelungen: Reinstes Wegwartenblau.
Und was soll ich sagen? Die zauberhaft blauen Blumen haben nicht aufgegeben. Drei Wochen später war wieder alles voller Blüten.
Sie haben einfach ein paar Etagen weiter unten neu angefangen. Und was lehrt uns das?
Man kann alles Mögliche fahren lassen, aber niemals die Hoffnung. Und man sollte für den Fall der Fälle immer ein paar Stängel Wegwarte zuhause haben.
Der Farbton ist gut gelungen: Reinstes Wegwartenblau.
Frisch aus dem Tiefkühler geschlüpfte Zikade. Recht alienhaft und gruselig. Dafür schön blau |
Und was soll ich sagen? Die zauberhaft blauen Blumen haben nicht aufgegeben. Drei Wochen später war wieder alles voller Blüten.
Wegwarte, tiefergelegt |
Sie haben einfach ein paar Etagen weiter unten neu angefangen. Und was lehrt uns das?
Man kann alles Mögliche fahren lassen, aber niemals die Hoffnung. Und man sollte für den Fall der Fälle immer ein paar Stängel Wegwarte zuhause haben.
miscellanea
Ohhh wie sehr ich sie liebe, die Wegwarte. Und die gibts wenigstens noch überall. Meine noch mehr geliebten Kornblumen sind schon fast ausgerottet.
AntwortenLöschenDeine blauen Wunderwerke sind einfach traumhaft schön.
Hach Miscellanea,
AntwortenLöschenich lese Deine Beiträge immer sooooo gerne!
Das Blau Deiner Seifen ist so schön geworden, das hätte ich auch gerne.
Deine Zikade wartet immer noch auf das Abformen, ich habe noch kein Abformsilikon zu Hause, aber ich denke, dass ich es im September hinbekomme mit dem Abformen.
Herzl.
Grüße
Eva
Schöööön!
AntwortenLöschenLiebes Grüßle
Luna
das ist ein wunderschönes Blau!!! Blaues Schwein :-)
AntwortenLöschendiese Mond/Sonne Form ist zu schööön..
LG
Sibylle
Du hast das Blau wirklich auf die Nuance perfekt getroffen! Wunderschön, gefällt mir sehr gut :-).
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