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Samstag, 8. Juni 2019

Ein kleines bisschen Upcycling

Könnt ihr euch noch an die Milchtüten von früher erinnern, die man aufschneiden oder aufreißen musste? Was danach an Milch noch in der Tüte und nicht über die halbe Küche verschüttet war, lief mir dann seitlich beim Ausgießen die Verpackung entlang und neben die Tasse, weil ich mit verbundener Hand - da die Schere nicht an ihrem Platz gewesen war, hatte ich ein Messer zum Aufsäbeln der Tüte nehmen müssen - einfach die halb offene Milchverpackung nicht so recht halten konnte ...
Wie dem auch sei, Tempi passati. Jetzt gibt es ja diese schicken Schraubverschlüsse, fast kleckerfrei, sogar bei mir, ohne stundenlanges Kücheputzen für eine Tasse Milch. Und ein neues Problem.
Denn jedes Mal habe ich mich gefragt, ob man die haltbaren Schraubverschlüsse nicht eventunnell, eventüll, eftl, vielleicht einer neuen Verwendung zuführen könnte. Und was tut man heutzutage, wenn man eine Frage hat? Genau, man  bemüht Tante Google, die fast Allwissende.
Und siehe da! Auf Youtube bastelte eine Bastlerin vergessenen Namens eine Schachtel, die mithilfe eines - hübsch neudeutsch - upgecycleten Schraubverschlusses verschlossen werden konnte. Prima Idee, genau nach so etwas hatte ich gesucht, leider kann ich das Video nicht mehr finden, um hier darauf hinzuweisen, wie es sich gehören würde, aber vielleicht gibt es den Kanal auch gar nicht mehr. Es ist nämlich schon ein paar Jahre her, seit diese Idee in meinem Gehirn Wurzeln geschlagen und wie gewohnt seltsame Blüten getrieben hat.
Meine Schachteln, die ich seither gebastelt habe, haben deshalb auch nicht mehr viel mit der im Video gezeigten zu tun. Meine Schächtelchen sind hier ein bissel funktional verbessert, dort ein bissel aufgerüscht und hier und da und dort mit einem Anhängerchen etc. versehen, eben lauters Pipapo.


Schachtelparade - Es wollen immer alle aufs Bild
O die Eitelkeit der Welt!

Aber genug einführendes Gebrabbel. Hier eine Anleitung mit einigen - hoffentlich selbst erklärenden Bilderchen - und natürlich auch mit einem bunten Strauß an Bildern von einigen meiner Schachtelwerke. Etwas Angabe muss ja auch sein, nicht wahr?
Zuerst braucht ihr die Milchtütenverschlüsse, natürlich schön sauber gewaschen. Ihr wollt ja nicht eure duftenden Seifen und Badezusätze in eine Box packen, die nach ranziger Milch riecht (uäähh, Fußbadepralinen mit Käseduft).


Milch ist gesund und sorgt für Bastelmaterial

Achtet auch darauf, dass der Deckel des Verschlusses nicht auf einem Plastikring aufsitzt, wenn er zugeschraubt ist. Der Verschluss kann nur funktionieren, wenn der Durchmesser des Verschlussgewindes etwas kleiner ist, als der Durchmesser des Deckels. Ist ja auch klar, sonst kann der Deckel das Papier nicht festhalten.


So soll der Deckel nicht aussehen. Da kann die
Verschlusslasche nicht unter den Deckel rutschen

In den meisten Fällen kann der Ring entfernt werden.

Dann klappt's auch mit diesem Verschluss

Natürlich gibt es auch die Braven. Bei
denen passt es von vorneherein.

Alsdann benötigt ihr einen Grundriss für die Schachtel. Achtet darauf, dass die Deckelklappen nicht zu klein sind. Sonst könnt ihr den Verschluss nicht ordentlich verstecken.


Hier gibt es natürlich keinerlei Probleme ...

... hier muss kräftiger zugeschnitten werden ...

... aber es klappt längs und quer.

Außerdem müssen mindestens zwei Verschlussklappen sich soweit überlappen, dass zwei genau übereinanderliegende runde Öffnungen hineingeschnitten oder -gestanzt werden können. Hinter die eine wird das Gewinde geklebt, und durch die andere wird es dann zum Verschließen und Zuschrauben gesteckt.


Rechts der versteckte Schraubverschluss, links die
Lasche zum Durchstecken

Das Stück Milchkarton mit dem Gewinde passend zuschneiden, mit doppelseitigem Klebeband versehen oder mit Kleber bestreichen, Gewinde durch das erste Loch stecken und festkleben. Dabei darauf achten, dass das Loch nicht zu groß ist, sonst sieht man den Milchkarton neben dem Schraubgewinde.


Der ausgestanzte Kreis dient zur Verzierung der
Schrauböffnung

Idealerweise sollte der ausgeschnittene Kreis in der Lasche gerade groß genug sein, um das Gewinde durchzustecken, aber einen Hauch kleiner als der Deckel, damit das Ganze auch hält.

Je enger der Kragen anliegt, desto besser.

Wenn man möchte, dass nach dem Aufschrauben im Gewinde das Muster des verwendeten Kartons erscheint, vorher einen Kreis ausschneiden oder -stanzen und über die Öffnung des Schraubgewindes kleben. Alles gut festdrücken. Das Ergebnis sollte dann ungefähr so aussehen.


Mit aufgelegtem Kreis ...

... denn auch das Innere der Schrauböffnung
möchte hübsch aussehen.

Dann wird das Stück Milchtüte unter einem passenden Bastelkarton "versteckt". 


Hier ganz unauffällig weiß und kaum sichtbar

Am schönsten wird das Ganze, wenn man eine passende Stanzschablone für Kreise hat. Leider gibt es nicht für alle Milchtütenschraubverschlussdurchmesser die passende, aber "gwandt" ist es schon, wenn man eine hat.


Für den Deckel gerade zu klein ...

passt die Kreisstanze genau um das Gewinde.
Perfekt!

Jetzt wird noch der Deckel verziert.


So, zugeschraubt ...


... und ordentlich aufgerüscht!

Auch die Schachtel selbst kann man noch ein bisschen pimpen, wie ihr oben seht. Und wenn die Schachtel nicht geklebt wird, kann man sie auch noch platzsparend aufbewahren.


Aufklappen, zuklappen - Ewig diese
Gymnastik! Das geht mir auf die Falze!

Et voila - eine Schraubdeckelschachtel. Fertig zum Befüllen und Verschenken oder zum Selbstbehalten und Eifersüchtighüten. Was immer ihr wollt.

In diesem Sinne
Fröhliches Basteln!

miscellanea

2 Kommentare:

  1. Meine Hochachtung für diese Fummelei:)
    Aber die Schachteln schauen wirklich ganz toll aus.
    Seifige Grüße aus Linz wünscht,
    Birgit

    AntwortenLöschen
  2. Petra, ich finde die Idee und deine Idee ganz klasse! Danke für die Inspiration.
    Grüße Corinna vom Seifentreff

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Ich freue mich über euere Kommentare. Danke, dass ihr euch die Zeit dafür nehmt :-)))

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