Eine Freundin von uns, die früher jahrelang quer durch die Ägäis gesegelt ist, gibt neuerdings Segelunterricht auf dem Ammersee. Diese Gelegenheit haben wir beim Schopf gepackt und sind am Sonntag bei schönstem Sommerwetter einige Runden auf dem Ammersee gesegelt.
Vier ausgesprochene Landratten und eine Seebärin auf einem acht Meter langen Kajütboot (H-Boot, Haaa-Boot, ts), der Kunissa:
Das ist alles gar nicht so einfach, wie man sich das vorstellt. In den Filmen geht das immer ganz lässig. Der Held macht die Leinen los, zieht kurz an ein paar Seilen und das Boot macht sich mit geblähten Segeln vom Acker, äh aus dem Hafen, während das knackige Beilagenblond sich auf Deck räkelt (an der Stelle, die der Kühlerhaube des an der Mole geparkten Boliden entspricht, versteht sich) und darauf wartet als Dessert verspeist zu werden. Bei uns war zuerst einmal Muskelschmalz gefragt, um die halbierte Walnuss mit unserem Gepäck und unseren Luxuskörpern zu der Boje zu pullen ("rudern" hätte es auch getan), an der die Kunissa vertäut war, und die Blondine hatten wir zuhause liegen lassen. Dann mussten Segel angeschlagen und Leinen da befestigt und dort entfernt werden ("Fock" und "Großsegel", heißt das, du Trockenschwimmer, und "Großschot" und "Fockschot"). Ich war eigentlich darauf eingestellt, meinen Tag an Bord als Leichtmatrose zu verbringen, das wäre bei dem herrlichen Wetter und der netten Gesellschaft auch sehr schön gewesen. Aber im Laufe des Tages durften wir alle mal ans Steuer ("Ruderpinne", du Trockenduscher). Ich war zuletzt an der Reihe, und es hat solchen Spass gemacht, mit der Kunissa durch die Wellen zu pflügen. Ich fühlte mich wie Leif Erikson oder Captain Cook (wohl eher Captain Dotterbart). Auf diesem Boot war ich sicher nicht zum letzten Mal. Was haben wir sonst noch gemacht? Fleischpflanzl, Kartoffelsalat, Zwetschgenkuchen, Hanutas und Schokoladennikoläuse gegessen, Wenden geübt, Fotos gemacht, uns den Kopf am Segelbaum gestoßen (Du hast dir den Kopf gestoßen, die anderen nicht), es wurde geschwommen (Rettet die Wale!) und geratscht und gelacht und getratscht. Ich habe mir den zweiten Sonnenbrand in diesem verregneten Sommer geholt (Wunder über Wunder). Schließlich legten wir wieder an unserer Boje an. Nachdem ich schweren Herzens die Ruderpinne aus der Hand gelassen hatte, wurde das Boot bettfertig gemacht, Segel abgenommen, hier etwas losgeschnürt und dort was festgebunden, unser Krempel in die halbe Walnuss geschafft, und zurück ging es ans Ufer. Ein kurzer, erfrischender Regenschauer, aber nachher beim Wirt konnten wir schon wieder im Garten sitzen und Seemannsgarn spinnen, wie alte Segler.
Der Regenschauer bei der Kunissa, bevor er bei uns an Land ging:
"Blogger" hat mich seit vier Tagen kein Bild hochladen lassen, dafür gibt es jetzt gleich noch ein paar Ammerseeimpressionen.
Die Kunissa im Abendlicht an der Boje:
Träumende Boote:
Abendsonne am Ufer, nach dem Regenschauer:
Das muss ich unbedingt wieder machen (spinnen?), Segeln gehen.
miscellanea
Oh, dass klingt nach einem echt schönen Tag... und die Bilder sprechen Bände. Da weiss man sicher abends was man gemacht hat. Liebe Grüße von bisher noch nicht besegelten Anke
AntwortenLöschenDas letzte Foto ist total schön. Man könnte meinen, Ihr seid in Schottland gewesen! An Dir ist ja tatsächlich auch noch eine Fotografin verloren gegangen, wer hätte das - nach den Fotos im alten Familienalbum, die ich bisher kannte... - gedacht?
AntwortenLöschenLove that last photo... serene.
AntwortenLöschenThanks for your visit to tat-ology!
Fox : ))
Danke! :)
AntwortenLöschenKram Evelina
Huhu!
AntwortenLöschenOh wie ich dich darum beneide!!! Mein Papa ist Kapitän und ich habe meine ersten Lebensjahre mehr auf See als an Land verbracht. Ich würde soooo gerne mal wieder segeln.
Wo am Ammersee war das denn? Schade, dass du nicht am Nachtmarkt warst. Ich hätte dich zu gerne mal wieder gesehen. Vielleicht ja nächstes Mal?
LG Sannyas
miscellanea:Super Tour.Letztes Foto wunderbare.
AntwortenLöschenalles Gute:-)))))