Auf allen Blogs ist zurzeit von der Olivenölwunderseife an sich und schlechthin die Rede, also musste auch ich zuschlagen und eine Kastilische Seife produzieren (Dein zweiter Vorname ist Plagiator!). Ich liebe schönes grünes Olivenöl, und aus diesem und einer Lauge aus je einem Teil Wasser und NAOH habe ich letzten Sonntag meine Reine gerührt. Das Rezept ist denkbar einfach, und die Seifen sollen ja, obwohl nur aus Olivenöl und Lauge gemacht, richtig schäumen, und das schon nach einem Tag, und sie sollen schnell ganz hart und weiß werden. Meine hat natürlich wieder einen ganz anderen Weg eingeschlagen. Nach einem Tag und einer Nacht in den Formen hatte sie zwar nicht mehr ganz die Farbe, aber fast noch die Konsistenz dicken Erbsenpürees. Ich habe vielleicht eine zu hohe Überfettung gewählt, nämlich 10%. 5% hätten sicher auch gereicht. Jedenfalls ist es mir erst gestern gelungen, die Seifen aus ihren Formen zu komplimentieren. Inzwischen haben die Seifen aber einen appetitanregenden buttergelben Ton angenommen. Eventuell wird es ja doch noch was mit Weiß!
Faule Bartputzer ...
... und hüpfende Huftiere!
So einfach das Rezept, so schwierig die Namensfindung. Ich habe das Übersetzungsprogramm der Tante G bemüht und bin auf interessante Übersetzungen von "Die Reine" gestoßen, z.B. "an íon" auf Irisch oder "á hreinu" auf Isländisch, beides klang- und geheimnisvoll, aber für eine Seife aus griechischem Öl nach spanischem Rezept nicht brauchbar. Leider. Ich hätte so gerne ein bisschen Theaternebel veranstaltet. Von Spanien ist es nicht weit bis in die Provence, dort lebten die Katharer, die "Reinen", die aber, soweit ich weiß, die Reinheit eher auf seelischer als auf körperlicher Ebene suchten, als Namenspaten für eine Seife also auch nicht so recht in Frage kommen. Und wenn man sich den Gang der Geschichte dieser Religionsgemeinschaft so betrachtet - Wer möchte schon sein unschuldiges Seifchen mit der Erinnerung an eine solche Tragödie belasten? Aber von den Katharern ist es wiederum nur ein Katzensprung zum schönen Namen Katharina, der nach allgemeinem Dafürhalten vom griechischen Wort für "Reinheit" abgeleitet ist, also durchaus als passend für eine puristische Seife betrachtet werden kann. Und selbst wenn "Katharina" eine ganz andere Wurzel haben sollte (hier meldet sich die Wissenschaft, weise mit dem Kopf nickend zu Worte) und eigentlich mit "Jede/r/s von beiden" übersetzt werden müsste, wäre das auch ganz schön. Seife besteht aus Fett und Lauge, verbindet sich mit Wässrigem und Fettigem, darauf beruht ihre Reinigungskraft. Heieiei, das passt ja noch viel besser! Und jetzt noch ein kleiner Schwenk zurück nach Spanien: "Katharina" wird im Spanischen zu "Catalina" - et voilà der Name: Catalina (Sowas von quietschend die Kurve gekriegt!). Jetzt muss die Kathl nur noch richtig waschen.
Echte Steinzeitkathln ...
... und fedde Schneggn!
Ich meine, Hauptsache ist doch, meine Catalina nimmt sich kein Beispiel an der isländischen Katharina. Die heißt nämlich Katla und spuckt gerne mal ein bisschen Feuer. Also das fände ich jetzt für eine Seife doch recht unpassend.
miscellanea
Sind wir nicht alle ein bißchen Plagiator? Ich jedenfalls freue mich, wenn jemand eine Idee von mir aufgreift un ich denke das geht den Meisten auf welchem DIY-Gebiet auch immer werkelnd so. Es zeigt doch auch die Wertschätzung, sonst würden wir es doch nicht nachmachen wollen. Sicherlich sieht es für gewerbliche Siederinnen anders aus, aber auch dort sind doch sehr viele, die Tipps und Hilfe freigiebig verteilen.
AntwortenLöschenDeine Seifen gefallen mir super, besonders das Kätzchen ist ja entzückend und meine Doppelgängerinnen sowieso *g*.
LG
Andrea
Jetzt habe ich es auch getan...
AntwortenLöschenSchöne Seifen, meine sind noch nicht so schön weiß wie deine zZ, aber vielleicht kommt das ja noch....
Die Huftiere sind der knaller!
Gruß Cristina
Deine Formen sind alle wunderhübsch, aber erst deine Namensreise war wie ein Spiegel. Es ist schon ein Crux mit den Namen... ich brüte da oft ewig. Auf jedenfall finde ich deine Herleitung sehr plausibel und am Ende ist ein sehr schöner passender Name für eine sehr schöne Seife rausgekommen! Was will man mehr? Schönen Sonntag noch, wünscht Anke
AntwortenLöschenWir befruchten uns doch alle gegenseitig hier *ggggggg* Meine Olivenölseifen sind auch nicht weiß. Wie das funzt weiß ich auch nicht. Ich hatte extra das dunkelste verseift, welches ich auftreiben konnte. Hast du an die Wasserreduzierung gedacht, wg. Schaum? 5 % ÜF mehr nicht.
AntwortenLöschenAber die sehen doch schön aus, die Seifchen!
LG Petra
Schöne ,,Namensreise'' und die dicken Damen gefallen mir auch immer wieder. Einfache Seifen sind momentan bei mir der Renner.Wird ein klasse Seifchen, Deine Katharina :-)
AntwortenLöschenLG
Sibylle
Congratulations for yours soaps and your Blog.
AntwortenLöschenGrüsse
Zwerg grinst nur und sagt nix.....
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