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Donnerstag, 10. November 2011

Kastanienseifenseife (Seife Nr. 34)

Nach der etwas überkandidelten Pfriemelei mit einigen der letzten Seifen überkam mich die Lust etwas richtig schön Rustikales zu machen. Draußen reifen die Rosskastanien und liegen da so rum, also habe ich mir einige besorgt und nach diesem Rezept Kastanienseife hergestellt als Grundlage für die Lauge (Nicht, dass das Schnippeln keine Fitzelarbeit gewesen wäre!). Das erste Glas Kastanienbrühe musste ich nach zwei Tagen allerdings wegschütten. Ich hatte die Keime an den Kastanien gelassen, und die haben die Brühe ganz grün gefärbt (und ein bisschen sehr geodelt hat die Pampe auch). 
Draußen vor der Tür treibt sich noch die Kapuzinerkresse herum und sucht nach warmen Ecken, um der nächtlichen Kälte noch ein wenig länger zu trotzen. Einige Blätter und Blüten hat sie mir für meine Seife aber abgegeben. Ebenso der Salbei, der sich mit seinen pelzigen Blättern dem raueren Wetter ziemlich lange gewachsen zeigt - er hat, wenn auch nach langem Gezerre, einige Blätter gespendet (bei Bedarf in der Küche zeigen sich beide wesentlich bereitwilliger).
So schaut das Rezept also aus:

250g Olivenöl
200g Kokosfett
200g Palmfett
100g Rapsöl
100g Erdnussöl
30g Sheabutter
20g Kakaobutter
Gesamtfettmenge: 900g

Kapuzinerkresse - Blüten und Blätter, Salbeiblätter, pürierte Rosskastanien
Kastanienseife für die Lauge und - wie fast immer - ein Löffelchen Meersalz
Gelbe Tonerde
Duften tut das Ganze - erstaunlich dezent - nach den ÄÖ: Lavendel, Ylang Ylang, Pfefferminze, Krauseminze, Patchouli, Eukalyptus, Elemi, Zitronengras, Amyris und Ho-Öl. Die starke Gelphase hat sicher auch einen Teil der Düfte gefressen (haps)

Ein bisschen Goldstempelei konnte ich auch  noch unterbringen:



Obwohl ich die Fotos direkt hintereinander gemacht habe, ist nur auf diesem die Farbe der Seifen genau getroffen. Das ist sicher der Einfluss der weisen Eule:


Ich wollte gerne die warme Farbkombination aus Gelb und Braun zumindest als Echo in der Seife haben. Das Gelb der Tonerde ist zwar etwas kühler und auch dunkler als das der frischen Kastanien, dafür aber zuverlässig beständig. Die Seife wollte aber gerne alles anders machen.


Die Kastanienseife an sich hatte, wie auf dem Bild zu sehen, schon ein sehr schönes, etwas schwefeliges Gelb. Nach Zugabe des NaOH wurde ein leuchtendes Orange daraus. Mit der gelben Tonerde wurde der Seifenleim zwar dunkler, war aber immer noch gelb. Zu einem Teil des Seifenleims kamen dann noch die mazerierten Blätter. Das Ganze abwechselnd in die Form gefüllt und ab in die Backofensauna. Man kann sich mein Erstaunen vorstellen, als nach einer heftigen Gelphase die Seife komplett olivfarben aus dem Ofen kam. Noch unterscheiden sich der Seifenleim ohne und der mit Blattmus farblich kaum voneinander. Ich hoffe nur, dass die Blätter ordentlich nachbräunen. Man wird sehen.

Auf allen Blogs ist zurzeit der Verpackungswahn ausgebrochen, da werden Schachteln, Schächtelchen und Tüten en masse produziert. Hab ich es also auch mal probiert. Guckst Du:


Aber nach einer Schachtel hatte ich schon genug. Ich glaube, meine Seifen werde ich einfach in Zellophan wickeln und sie in Tütchen und Beutelchen stecken, so wie die Zisiseifen, die ich meiner Nichte zum Geburtstag geschenkt habe. Die stecken in ein paar von mir mit Perlen verzierten Organzabeuteln, die ich - ich schäme mich ja schon - fertig gekauft habe.





Schaut trotzdem ganz gut aus!

5 Kommentare:

  1. Die sieht ja chic aus mit den Stempeln. Schön rustikal. Dass eine starke Geelphase Duft frißt wußte ich noch gar nicht. Uuupsi.
    LG Petra

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  2. Liebe miscellanea, nur meine allerersten Organzasäckchen hab ich von meiner Mum nähen lassen. Nach dem 10. Vortrag wie aufwändig das doch wäre, habe auch ich mich entschlossen solcherlei Sackerl zu kaufen. Und eine schöne Seife, so wie deine da oben, braucht keine aufwändige Verpackung! (...auch wenn ich zugebe, dass ich dem Punkt viel Zeit verplempere..., aber mir machts auch Spass). Also, mach mal so wie du magst und dann passts. Ich kann z.B. nicht stempeln... und hab mich inzwischen damit abgefunden (...dein Drache ist ein Traum *hach*) Liebe Grüße, Anke

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  3. Die ist hübsch... Rustikal - find ich nicht!

    Einfach schön in jedem Kleidchen!

    Liebe Grüße Sabine

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  4. Schick die Seife!
    Und ich habe das schick Verpackungen selbst basteln eigentlich aufgegeben. Bei mir kommt Zellglas drum und ein Aufkleber. Dann ggf. ein Organzasäckchen oder eine Banderole. Banderolen in Word erstellen und Ausdrucken kann ich noch gerade so selbst.
    Die hohe Kunst toller Verpackungen liegt mir nicht, sämtliche Papierbastelei endet bei mir in Frust!

    Aber eine schöne Seife braucht den ganzen Schnickschnack ja auch nicht zwingend!

    Lg Katja

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  5. gefällt mir auch sehr gut, diese rustikalen haben was!
    Verpackung ist so ein Thema.....ich mach nur Cellophan und Banderole, die meistens recht schlicht sind, Etikett und fertig. Gaaanz besondere Freunde kriegen Seifen als Geschenk im, Organzabeutlschen, aber die kauf ich auch.

    liebe Grüße
    Dörte

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Ich freue mich über euere Kommentare. Danke, dass ihr euch die Zeit dafür nehmt :-)))

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