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Donnerstag, 2. Juni 2011

Bunte Kuh - Verbenenseife mit Variationen (Seife Nr. 4)

Ich habe ein neues Seifchen gepanscht. Eine Seife mit Verbenenduft. Ursprünglich geplant hatte ich eine Seife mit drei Schichten und anschließendem Kleiderbügeltrick. Die Lauge sollte mit Verbenentee sein, eine Schicht ungefärbt, aber mit dem Teesatz angereichert, eine Schicht wollte ich mit Ultramarinviolett färben (weil es sich nach der Gelphase grün färbt - wenigstens bei meiner vorherigen Seife war das so - und Grün für mich sehr gut zu Verbenenduft passt), und dann noch ein paar Kleckse mit dunkelviolettem Seifenleim, so als Kontrast. Aber herausgekommen ist etwas ganz anderes.
Zuerst bekam ich im NSF den guten Rat, den Teesatz wegzulassen, weil der sich mit der Zeit unattraktiv braun verfärben könnte. Gut, auf den Teesatz habe ich leichten Herzens verzichtet. Und weil ich schon mit dem Ändern angefangen hatte, habe ich gleich den ganzen Plan umgeworfen und beschlossen, es einmal mit diesem Asiaswirl zu versuchen. 
Dienstag abend habe ich also losgelegt. Ich wollte das abgeänderte 25%-Rezept aus diesem Post machen, nur mit anderen ÄÖ: Verbene, Geranium und Bergamotte-Minze. Aber wie ich feststellen musste, hatte ich nur noch 74g Rapsöl, also schnell den Seifenrechner aufgerufen und das Rezept geändert:


250g Olivenöl
240g Kokosfett
240g Palmfett
74g Rapsöl
126g Sonnenblumenmargarine
30g Mandelöl
20g Rizinusöl
Beabsichtigte ÜF: 7%
Gesamtfettmenge: 1000g
Gefärbt mit: Ultramarinviolett und Violett dunkel
Beduftet mit ÄÖ: Verbene, Geranium, Bergamotte-Minze


Nachdem ich den ungefärbten, aber schon bedufteten Seifenleim in die Form gegossen hatte, habe ich noch die Farbe in die anderen beiden Töpfe gerührt. Dann habe ich mich daran gemacht, die zartlila Schicht in den ersten Seifenleim zu gießen (so locker lässig aus dem Handgelenk wie in dem Video, versteht sich) und - flatsch, alles landete auf, nicht in dem ungefärbten Leim, weil der inzwischen nämlich die Konsistenz von Silikonimplantaten hatte. Nun, als gute Hausfrau (Cremesuppe muss man ja auch manchmal verdünnen) griff ich mir spontan (na gut, mit ausgeschaltetem Hirn) einen Schöpflöffel Wasser und verdünnte den restlichen ultramarinvioletten Seifenleim. Geholfen hat es nichts, jetzt schwamm der dünne hellviolette Seifenleim auf dem schon recht festen ersten Teil des hellvioletten Seifenleims und dieser ruhte auf dem Silikonkissen des ungefärbten Seifenleims. Blieb noch der dunkelviolette. Den habe ich dann mit einem Löffel irgendwie zwischen die Schichten praktiziert. Dann habe ich mit einem Stäbchen marmoriert (na ja!). Vor dem Schlafengehen sah die Seife so aus:



Am Mittwoch morgen, nach dem Ausformen war die Seife in der Mitte noch ganz weich, wahrscheinlich wegen des zusätzlichen Wassers. Aber am Abend konnte ich sie schneiden (quer natürlich) und das sah dann so aus:




Das Ultramarinviolett ist tatsächlich grün geworden. Aber der ungefärbt gelbe Seifenleim war natürlich gänzlich unmarmoriert. Außerdem hatte die Seife Löchlein (Laugennester! Aarghh). Aber soviel ich auch geküsst habe, da ist keine überschüssige Lauge. Da ist nur Wasser. Diese vier Stücke habe ich behalten, mal sehen, ob sie richtig trocknen. Den Rest der Seife habe ich - farblich sorgfältig getrennt - in der Mikrowelle eingeschmolzen. Ich wusste gar nicht, ob das geht. Ich habe es einfach ausprobiert. Das hat gegelt und geschäumt. Wenn es zu toll wurde, habe ich umgerührt. Dann wurde alles abwechselnd in die Form gelöffelt. Zum Schluss konnte ich es mir doch nicht verkneifen, nochmals mit dem Stäbchen eine Marmorierung zu versuchen. Schließlich war für die Seife und mich Bettruhe angesagt.






Heute morgen konnte ich die Seife schneiden. Die Mischung aus den ultramarinvioletten und dunkelvioletten Stücken ist wunderschön brombeerfarben geworden. Und der ungefärbte Seifenleim ist jetzt appetitlich vanillegelb. Das Muster sieht aus wie Kuhflecken:





So wie ich das sehe, ist mir hier meine erste OHP gelungen, und das hatte ich gar nicht beabsichtigt. Die Mikrowelle macht's möglich. Und die Seife duftet! Oh, die Mischung gefällt mir noch besser als Lavendel. 


Morgen fahren wir über das Wochenende in den Odenwald - Geburtstagsparty (Ein Wochenende ohne Seife und Handarbeiten. Wie soll ich das aushalten?).


miscellanea

2 Kommentare:

  1. Also Deine Mikro-Seife ist echt toll geworden! Die Löchlein in der anderen Seife kommen vom Wasser - es bringt wirklich nix' noch Wasser dazuzugießen, es verbindet sich einfach nicht mehr mit dem SL und dann bilden sich eben Löcher, weil das Wasser ja sozusagen entschwindet (so erkläre ich mir das). Jetzt weißt Du es aus eigener Erfahrung und das ist doch gut, es passiert Dir kein 2. Mal und Deine Rettungsaktion ist doch super gelungen!
    Liebe Grüße

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  2. mir gefällt die Bunte Kuh richtig gut, ein tolles lila, ist aber auch genau meine Lieblingsfarbe!

    liebe Grüße
    Dörte

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Ich freue mich über euere Kommentare. Danke, dass ihr euch die Zeit dafür nehmt :-)))

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