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Montag, 27. Juni 2011

Herumgestreunt - Ein verbummeltes Wochenende

Am Samstag waren wir auf dem Tollwood. Wir dachten, das Wetter ist so lala. Da sind wohl nicht so viele Leute unterwegs wie sonst, aber ...
Das ist ein Teil der Leute, die genauso gedacht haben wie wir (Für alle Donaldianer: Schieb, drück, quetsch):




Und was gab es zu sehen? Nun, eigentlich nichts, was nicht so oder so ähnlich schon letztes Jahr oder die Jahre davor im Programm war. Das heißt nicht, dass es keine schönen Sachen gab, aber etwas wirklich Originelles war so auf Anhieb nicht zu finden. Ich muss aber zugeben, dass ich das Sommer-Tollwood immer etwas labyrinthisch finde. Es könnte gut sein, dass ich die Mega-Neuheit, das absolut-Besondere-das-man-gesehen-haben-muss schlicht übersehen habe (Ja, ja, eine Orientierung wie die berühmte Stubenfliege: Bssss patsch Fensterscheibe, bssss patsch Fensterscheibe, ah ja, hier ist der Fensterspalt, bssss ab durch die Mitte). Jedenfalls gab es in den Lücken zwischen den Fressbuden (lecker lecker, noch leckerer) aus aller Herren Länder auch einige Info- und Verkaufsstände.
An diesem Stand mit Olivenholz-Utensilien haben wir einen schön gemaserten Rührlöffel gekauft - von denen ganz links oben im Bild; so einen wollte ich schon lange. An dem Stand hätte ich noch mehr finden können:




Im marokkanischen Zelt wäre ich beinahe einem akuten Anfall von Kaufrausch zum Opfer gefallen. Ich liebe diese schöne bunte Keramik (im Fachjargon: Morbus Schüssleritis), aber ich bin hart geblieben; letztlich habe ich nur ein Fläschchen kosmetisches Arganöl gekauft.




Aber allein durch dieses bunte, laute Zelt zu drängeln, ist schon schön, die Düfte, die Musik. Hier ist noch am ehesten das spezielle Tollwood-Gefühl zu spüren.


Draußen vor dem Zelt konnte man diesen genialen Solarofen mit Tajine bewundern - moderne Technologie und alte Kochtradition. Ich hatte schon von diesen Öfen gehört, gesehen hatte ich noch keinen.


Und dann gab es natürlich auch noch eine Menge netten Schnicknacks, wie diese Taschen in Hausform aus Madagaskar ...


... oder diese riesigen Schoten. Bei den Tierchen ganz rechts unten handelt es sich übrigens um Spardosen aus Kokosnüssen:




Man hätte auch bunte Blechtiere erstehen können, aber brauche ich wirklich noch einen frustrierten Bartputzer? (Empörung bei unserer Katze: Ich bin nicht frustriert, ich bin distinguiert!)




Ganesha mit seiner Ratte schien jedenfalls die Ruhe selbst. Den ganzen Trubel, den ganzen Krimskrams hat er in aller Gelassenheit gesegnet (auch die gefühlten zwei Kilo Nag Champa-Räucherstäbchen - unseren traditionellen Tollwood-Einkauf) und sich dann wichtigeren Gedanken hingegeben (verdammter Nieselregen, ich hätte die Stelle in Thailand annehmen sollen!): 





Auf dem Rückweg zum Auto war ich stark in Versuchung eines dieser Gefährte zu besteigen ...



... aber wir sind lieber zu Fuss gegangen. Und den Bus, den wollten wir wirklich nicht nehmen, nein so fusslahm, dass wir in diese Richtung gemusst hätten, waren wir dann doch noch nicht:





Als hätte das Samstagabendgelatsche nicht schon für das ganze Wochenende gereicht, haben wir uns am Sonntag in den Trubel des Regensburger Bürgerfestes geworfen (Die erstaunlichste Stadt des Universums! ... absolut ... ähm natürlich naaach Rom und Lutetia, aber nur ganz, ganz knapp).
Wie man sieht, waren wir auch hier die einzigen Besucher:




Ganz zu Anfang haben wir uns gleich in der Historischen Wurstkuchl gestärkt. (Vegetarier überspringen die nächsten beiden Sätze bitte!) Das musste sein. So ein Paar Bratwürstchen mit Händlmaiersenf und Schwarzerkipferln - einfach gut. Und beim Anstehen kann man das malerische Ambiente gleich mitgenießen (und die Freude, nicht in diesem Dampf arbeiten zu müssen!)




Ich gestehe, ich liebe diese Geschlechtertürme (Huch???)! Die mochte ich schon als Kind.






Und diese engen Gassen, manchmal finster ... 




... immer aber grandios:




Es gab auch kein Gedränge (Noin, noin, das gübts hür nücht). Auf dem Regensburger Bürgerfest heißt das "belebt". Das Bruckmandl hat auch gar keinen nicht gesehen (kein Wunder, der Knabe schaut seit Jahrhunderten immer nur Richtung Domtürme):




Auf dem Haidplatz hatte ich Zeit die Inschrift an der Fassade des Goldenen Kreuzes zu fotografieren (Wer "hatte Zeit"? Wir haben im Stau gestanden, wie auf der A9). Ist die wundersame Entstehung von Don Juan d'Austria hier nicht putzelig umschrieben?




Schließlich sind wir am Grieser Spitz gelandet, von wo aus man auch an den Großkampftagen des Bürgerfestes ungestört der Donau beim Weiterfließen zusehen kann. Eine Wiese hinter dir (mit - meist leise - knutschenden Pärchen), die Donau vor dir (manchmal mit davonziehenden Kähnen). Da bekommt man Fernweh. Gute Fahrt!




Wir haben dann aber doch nicht angeheuert (Ich sage nur: Zimmermannskajüte! Ahhhh!), sondern sind umgekehrt und haben uns noch die alten Häuschen in Stadtamhof angesehen:





Auf der Rückfahrt hätte jeder gerne den anderen ans Steuer gelassen, aber mich hat's getroffen.
Es war jedenfalls ein schönes Wochenende - Und ich werde jetzt noch ein Feierabendseifchen rühren. Davon aber übermorgen mehr.

miscellanea

3 Kommentare:

  1. Sehr schöne Bilder und sehr interessant! Bei diesen schönen Schalen hätte ich nicht widerstehen können - da macht sich doch die schlichteste Seife bestimmt toll drin ... echt schön! Regensburg, da muss ich Dir zustimmen, ist wirklich super schön - war erst einmal da und will das seit Ewigkeiten wiederholen ... na, ja...
    Und was heißt hier "Fernweh"?! Du warst doch erst weg - Nimmersatt! ;)
    Liebe Grüße

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  2. Man, da hattet ihr aber wirklich ein schönes WE - soviel Kultur... Bei uns gibts ganz selten so schöne Märkte und Feste und wenn ich das immer so bei euch sehe und lese... hm... Also halt uns schön immer weiter auf dem Laufenden, sehr interessant!
    LG Anke

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  3. ...Huch...haben den super Eintrag erst jetzt zufällig entdeckt...Wie konnte der mir damals durch die Lappen gehen. (War wahrscheinlich höchste Marktsaison..)
    Schön!

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Ich freue mich über euere Kommentare. Danke, dass ihr euch die Zeit dafür nehmt :-)))

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